Bericht zur Jahreshauptversammlung der Kreisjägervereinigung Wertheim am 24.03.2023
Mit dem Signal „Begrüßung“ eröffneten die Jagdhornbläser im Gemeindezentrum in Hundheim die Jahreshauptversammlung der Kreisjägervereinigung Wertheim. Es hatten sich nicht nur zahlreiche Mitglieder, sondern auch einige Ehrengäste eingefunden, denen Kreisjägermeister Hubertus Lotz gleich zu Beginn das Wort erteilte.
Carlo Hartnagel, stellvertretender Leiter des Rechts- und Ordnungsamts im Main-Tauber-Kreis und somit Nachfolger von Gernot Böck, der dieses Amt lange Jahre bekleidete, hatte einige Informationen mitgebracht: Die jährliche obligate Streckenliste kann ab diesem Jahr nur noch digital über das „Wildtierportal“ eingereicht werden. Bisher seien ca. 70% der Reviere darin registriert. Bei Problemen und Fragen bot er Hilfe seitens der Behörde an. Die seit Jahren rückläufige Zahl an erlegten Wildschweinen, zeige deutlich, dass Jäger und Jägerinnen ihre Aufgabe erfüllten. Wegen der häufigen Probleme mit Wildtieren in Städten und Gemeinden bietet die untere Jagdbehörde Lehrgänge zur Ausbildung als Stadtjäger an.
Hubert Hartnagel überbrachte als Vorsitzender die Grüße des Kreisjagdvereins Tauberbischofsheim und lud zum 100-jährigen Vereinsjubiläum ein, das mit einem großen Festakt begangen werden soll.
Gleichzeitig bedankte er sich für die gute Zusammenarbeit zwischen beiden Jagdvereinen, insbesondere im Hinblick auf die Jagdschule, die gut funktioniert und erfreulich viele Anmeldungen zu verzeichnen habe.
Von Stuttgart hatte sich Tobias Rommel, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit beim Landesjagdverband Baden-Württemberg, auf den Weg gemacht, um über dessen Ziele und Aktivitäten zu berichten. Insgesamt hätten der LJV und seine Jagdausübungsberechtigten als kundige Personen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe. Dazu gehören: der Einsatz für den Erhalt des vom Aussterben bedrohten Auerwilds im Schwarzwald, hier sei „politisches Handeln erforderlich“; die „Ingangsetzung der Handlungskette bei Tierseuchen“ wie zuletzt bei der Geflügelpest; die Vereinfachung der Genehmigung von Drohnen für die Rehkitzrettung; der Einsatz für Biodiversität und den Bestandschutz des Luchses durch einen Biotopverbund im Land und den angrenzenden europäischen Ländern mittels Einrichtung von Wildtierkorridoren; in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Jagdverband die Erweiterung des Lebensraums für das Rotwild, dem nur 4% der Landesfläche gestattet sind und das sich somit in der „Inzuchtfalle befindet“,; die Aktion Fellwechsel, mit der erlegte Pelzträger sinnvoll verwertet werden; verschiedene Veranstaltungen wie die Messe „Wild & Fisch“ in Offenburg oder die anstehende Tierseuchenübung zur Vorbereitung auf einen Ausbruch der afrikanischen Schweinepest.
Mit einer Urkunde für langjährige Mitgliedschaft wurden folgende Mitglieder geehrt:
25 Jahre: Tassilo Ulsamer, Edmund Rössy, Steffen Fiederling und Franz Fixel; 40 Jahre: Wolfram Grein; 50 Jahre: Karlheinz Wiesmann und Wilfried Dosch; 60 Jahre: Manfred Marx; 65 Jahre: Artur Sauer. Den Jägerschlag erhielten: Lara Walter, Carola Kühlinger, Sebastian Metz, Michael Holzhäuser und Julian Bischof.
Von den Vereinsaktivitäten im vergangenen Jahr berichtete Hubertus Lotz. Es gab Hegeringversammlungen und vier Vorstandssitzungen. Am Landesjägertag in Ilsfeld nahmen zwei Delegierte teil. Die Kreisjägermeister trafen sich in Degerloch. Im Revier Steinfurt hat man an den Kinderkulturwochen teilgenommen. Ein Hundekurs mit Prüfung wurde abgehalten. Es gab diverse Schießtermine. Eine Drohne zur Kitzrettung wurde angeschafft und erfolgreich eingesetzt. Ein Kurs zur Erlangung des Jagdscheins wurde durchgeführt. Die „Rollende Waldschule“ hatte verschiedene Einsätze. Die Jagdhornbläser umrahmten die Hubertusmesse, den Bauernmarkt und verschiedene Jubiläen. Lobende Worte richtete der KJM an die Mitglieder für die Reduktion des Schwarzwilds.
Nach dem Bericht des Schatzmeisters und der einstimmigen Entlastung des Vorstands nahm Birger Waltz, Leiter des Hegerings Nassig, Stellung zu den ausgestellten Rehgehörnen. Er monierte die geringe Zahl der angelieferten Böcke, die eine Bewertung nach Altersklassen leider sinnlos mache. Deshalb habe man nur drei Gehörne nach Punktesystem bewertet.
Veterinär und Jäger Hans-Dieter Heinrich informierte über neueste Erkenntnisse in der Borreliose-Forschung, wonach in Zecken von Wiederkäuern diese Erreger nicht zu finden seien. Dies könne wichtig sein für die Entwicklung eines Impfstoffs für den Menschen. Außerdem bat er im Interesse der Jägerschaft um zahlreiche Beteiligung an der anstehenden Sozialwahl.